Welche Möglichkeiten gibt es, Unternehmen vor Cyberattacken zu schützen?
Die beste Verteidigungsstrategie gegen Cyberangriffe ist Prävention, da sich viele Angriffe auf diese Weise im Vorfeld vermeiden lassen. Es gibt eine Vielzahl kleiner und größerer Maßnahmen, die im Voraus ergriffen werden können – darunter regelmäßige, getestete Backups, die Implementierung von Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) und ein aktives Monitoring der IT-Umgebung. Diese zählen zu den wichtigsten Schritten.
In der heutigen Zeit müssen Unternehmen davon ausgehen, dass es irgendwann zu einem Sicherheitsvorfall kommt, in welcher Form auch immer. Daher ist es entscheidend, vorbereitet zu sein – denn Prävention ist besser als Reaktion.
Die IT und deren Sicherheit sollte als wesentlicher Eckpfeiler des Geschäftsbetriebs betrachtet werden. Darüber hinaus spielen neben technischen Maßnahmen sensibilisierte und gut geschulte Mitarbeitende eine ebenso wichtige Rolle.
Wie sensibilisiere ich meine Mitarbeiter:innen für mögliche Bedrohungen?
Ein zentraler Aspekt der IT-Sicherheit ist die Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeitenden, da der menschliche Faktor entscheidend ist. Am effektivsten lässt sich dies durch interaktive „Awareness-Schulungen“ erreichen. In diesen Schulungen lernen Mitarbeitende, wie sie beispielsweise bedrohliche E-Mails, Anrufe oder QR-Codes erkennen und warum der Einsatz sicherer Passwörter sowie Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) so wichtig ist.
Ebenso entscheidend ist eine positive Fehlerkultur im Unternehmen. Mitarbeitende sollten keine Angst haben, eventuelle Fehler zu melden – im Gegenteil: Fehleroffenheit ermöglicht es, Schwachstellen frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess trägt zudem dazu bei, die IT-Sicherheit kontinuierlich zu optimieren und auf einem hohen Niveau zu halten.
Wie erkenne ich, dass mein Unternehmen angegriffen wurde?
Sowohl für Anwender als auch für IT-Fachkräfte ist es nicht immer einfach, einen Cyberangriff frühzeitig zu erkennen. Daher ist es wichtig, die eigene IT-Umgebung genau zu kennen und regelmäßig durch verschiedene Monitoring-Methoden zu überprüfen. Dadurch lernt man, was „normal“ ist und was als „gefährlich“ eingestuft werden muss.
Schwachstellenscans sind beispielsweise ein wichtiges Instrument, um Sicherheitslücken frühzeitig aufzudecken und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
An wen wende ich mich, wenn ich Opfer eines Cyber-Angriffs wurde?
Im ersten Schritt wäre das die Polizei. Ebenso müssen die Cyberversicherung und externe IT-Dienstleister umgehend informiert werden, um den Schaden einer Attacke möglichst gering zu halten. Unserer Erfahrung nach hat es sich bewährt, regelmäßig mit allen Beteiligten Status-Meetings abzuhalten. So bleibt jeder auf dem aktuellen Stand und man kann sich kontinuierlich austauschen.
Welche Tipps hast du für Unternehmen?
Ich empfehle jedem Unternehmen, einen Notfallplan zu erstellen. Selbst wenn man gut gegen Cyberangriffe geschützt ist, muss jeder Mitarbeitende genau wissen, was im Ernstfall zu tun ist.
Des Weiteren haben wir gute Erfahrungen mit Cyberversicherungen gesammelt. Die Verfügbarkeit eines kompetenten IT-Dienstleister ist ebenfalls sehr wichtig, da im Notfall kurzfristig sehr viel Personen-Power erforderlich sein kann.